Lexikon H
Habitat, das
die Gesamtheit aller Umweltfaktoren des Standortes einer Lebensgemeinschaft, einer
Population oder
eines Individuums
Halsbandeidechsen Lacertidae
haploid
Zustand eins Zellkernes, der nur einen Satz unpaarer Chromosomen enthält z.B. bei
Gameten
Haselnatter Coronella austriaca
Häutung, die
periodisches oder unregelmäßiges Abstoßen der Hornschicht der Oberhaut in einem Stück (z.B. bei Molchen,
Kröten und Schlangen) bzw. in Fetzen,
vor der Häutung kommt es zur Spaltbildung in einer Schicht intermediärer Zellen (Zwischen- oder Häutungszellschicht),
durch Verschleimung dieser Zellen kann sich die alte von der neuen Hornschicht trennen, der Häutung
unterliegt bei
Schlangen auch die Hornhaut der Augen (vgl. Augentrübung),
die Häutungsfrequenz wird von verschiedenen inneren und äußeren Faktoren bestimmt, so erfolgt bei Reptilien die
erste Häutung mitunter bereits im Ei, gewöhnlich aber einige Tage bzw. Wochen nach dem Schlupf,
die Althaut wird oft sofort verzehrt
Helodermatidae, die (lat.),
Syn. Krustenechsen
Systematik: Familie der Anguinomorpha, nur 2 Arten Heloderma suspectum und Heloderma horridum
Verbreitung: SW-Nevada bis NW-Mexiko
Merkmale: plumper Körperbau, Kopf breit und flach, Augen und Ohröffnungen klein, Zunge stark gespalten, Rumpf gestreckt,
walzenförmig, Extremitäten kurz und sehr kräftig, Schwanz dick, rund und stumpf endend, Schuppen höckrig und körnig
einzige giftige Echsen, paarige Giftdrüsen im Unterkiefer, auffallende Warnfarbe
Lebensweise: Bodenbewohner in Wüsten und trockenen, felsigen mit Buschwerk bestandenen Gebieten, überwiegend
nachtaktiv, zehren von Körpereigenen Fettreserven (Schwanz dient als Fettspeicher), Gelege: 3-12 Eier
Hemerobie, die
die menschliche Beeinflussung von Ökosystemen
hemerophil
kulturliebend, Ggs. hemerophob
hemerophob
kulturmeidend, Ggs. hemerophil
Hemiklon, (engl. hemiclone)
eine hybridogene Form, in der ein verändert weitergegebenes (klonales) und eine rekombiniertes elterliches
Genom
zusammentreffen, z.B. in Rana esculenta/Rana ridibunda-Populationen
Heterosis, syn. Bastardwüchsigkeit
Leistungssteigerung durch Hybridisation in der F1-Generation bei der Kreuzung von Individuen
genetisch verschiedener, reiner Linien, die ein Inzuchtminimum erreicht haben, der Heterosis-Effekt nimmt mit wachsender
Heterozygotie zu,
als Ursache der Heterosis wird die sich ergänzende Wirkung wachstumsfördernder Faktoren im
Genom und Plasmon, die
Bildung leistungsfähiger Hybrid-Enzyme und die bessere Anpassungsfähigkeit und Homöostasis bei Heterozygoten angenommen,
die Heterosis-Wirkung klingt infolge von Rekombination ab der F2-Generation meist wieder ab
Höhenstufen, die (engl. zones), syn. Höhenabschnitte
Temperaturabnahme, Niederschlagsunterschiede, Verkürzung der Vegetationszeit, höhere Strahlungsintensität
und andere sich mit der Höhe ändernde Faktoren bewirken die Ausbildung typischer Vegetationsstufen,
1. Ebenenstufe (planare Stufe) mit Buchen- und Eichenmischwäldern
2. Hügellandstufe (kolline Stufe) mit Buchen- und Eichenmischwäldern
3. Mittelgebirgsstufe (montane Stufe) mit Buchen- und Buchen-Tannen-Fichtenwäldern
4. Gebirgsstufe (altimontane, supramontane oder hochmontane Stufe)
5. Hochgebirgsstufe (alpine oder oreale Stufe)
6. Schneestufe (nivale Stufe) Stufe des ewigen Schnees
hologeisch, syn. kosmopolitisch
überall verbreitet
homotop, (engl. homotopic)
räumlich übereinstimmend
humid, (engl. humid), Ggs. arid
Bezeichnung für ein Klima, in dem während eines Jahres die Niederschläge größer sind als die mögliche Verdunstung
Hybride, (engl. hybrid), syn. Bastard
ein Individuum, das aus einer Kreuzung stark unterschiedlicher Eltern (zweier Arten oder deutlich verschiedener Varietäten
einer Art) hervorging,
Hybride sind meist steril, die Wahrscheinlichkeit dafür nimmt mit dem abnehmenden genetischen
Verwandschaftsgrad der Eltern zu
Hybridisierung, die, (engl. hybridisation)
erfolgreiche Verschmelzung der Gameten von Angehörigen verschiedener Rassen,
Arten oder auch Gattungen
Hybridisierungszone, die,
(engl. zone of hybridisation)
räumliche Grenzzone zwischen zwei Arten oder Unterarten, in der regelmäßig
Hybriden auftreten
hybridogen
aus einer Kreuzung hervorgegangen
Hybridogenese
Entstehung und Fortbestand einer Form durch fortgesetzte Hybridisierung, wo die väterlichen Gene zwar den Phänotypus
mitbestimmen, aber bei der Meiose ausgeschlossen werden, z.B. Rana
kl. esculenta
Hyla arborea Europäischer Laubfrosch
Hylidae, die (lat.)
Syn. Laubfrösche
Systematik: Familie der Anura, etwa 630 Arten, 4 Unterfamilien:
Pelodryadinae, Phyllomedusinae, Hemiphractinae, Hylinae
Merkmale: Kopf-Rumpf-Länge 2 - 14 cm, glatthäutig, Pupille meist horizontal,
Maxillare und Praemaxillare bezahnt
(außer Allophryne), Endphalangen leicht gekrümmt gewöhnlich mit Haftscheibe
Lebensweise: tag- hauptsächlich aber dämmerungs- und nachtaktiv, Axillaramplexus,
mannigfaltige Fortpflanzungsbiologie z.B. Eiablage frei ins Wasser, Bau von
Schaum- und Schlammnestern, Entwicklung in Bruttaschen Verbreitung: weltweit
verbreitet, fehlen nur auf Madagaskar, in M- und S-Afrika und einigen
Regionen Asiens, Höhenverbreitung bis 4.000 mNN, in Europa: Hyla
arborea und H. meridionalis
|