Amphibien- und Reptilienschutz aktuell


Die Knoblauchkröte Pelobates fuscus

Verbreitung, Biologie, Ökologie und Schutz

Internationale Tagung

17. und 18. November 2007 in Berlin

Leitung: Andreas Krone

Vom 17. bis 18. November 2007 fand das internationale Symposium unter dem Thema "Die Knoblauchkröte Pelobates fuscus - Verbreitung, Biologie, Ökologie und Schutz" im Naturkundemuseum Berlin statt. Mit insgesamt 120 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweiz, Niederlande, Dänemark, Polen und Litauen war die Tagung sehr gut besucht.
Am ersten Tag der Tagung standen Vorträge zur Verbreitung und Biologie der Knoblauchkröte im Vordergrund.
Am zweiten Tagungstag wurden Vorträge zu Habitatökologie, Gefährdung und des Schutz präsentiert.
Ein geselliges Beisammensein am Samstag Abend rundete die sehr gut organisierte Tagung ab und gab ausreichend Gelegenheit für intensive Fachgespräche.

Tagungsprogramm

Samstag 17.11.2007

Eröffnung, Grußworte

09.15

Kwet, A. (Stuttgart): Die Knoblauchkröte - von Roesel von Rosenhof zum Froschlurch des Jahres. Zusammenfassung

Zur Verbreitung und Bestandssituation der Knoblauchkröte in Mitteleuropa

09.45

Kühnel, K.-D., B. Kitzmann, A. Krone & J. Scharon (Bestensee, Berlin, Biesenthal): Die Knoblauchkröte in Berlin Zusammenfassung

10.05

Fog, K. (Veksö/Dänemark): Verbreitung und Bestandssituation der Knoblauchkröte in Dänemark Zusammenfassung

10.25

Bosman, W. (Nijmegen/Niederlande): The common spadefoot in the Netherlands: It’s distribution, ecology and conservation Zusammenfassung

10.45

Hill, J.(Österreich): Verbreitung, Gefährdung und Schutz der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) in Österreich Zusammenfassung

11.40

Koenig, J. C.: Zur Situation der Knoblauchkröte in Lothringen (Frankreich): Die Anlage eines Netzwerkes von Laichgewässern unter besonderer Berücksichtigung von Waldgebieten

12.00

Grossenbacher, K. (Bern/Schweiz): Zur Charakterisierung und aktuellen Situation der Italienischen Knoblauchkröte, Pelobates fuscus insubricus Zusammenfassung

12.20

de Vries, W., Pappel, P. & R. Rannap (Niederlande, Estonia): Pelobates fuscus in Estonia - a fight against succession Zusammenfassung

12.40

John, I. (Freiberg): Zur Verbreitung und Situation der Knoblauchkröte in Sachsen Zusammenfassung

14.30

Laufer, H. (Offenburg): Verbreitung der Knoblauchkröte in der Oberrheinebene Zusammenfassung

14.50

Podloucky, R. (Hannover): Die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) im Spiegel der FFH-Richtlinie - ein Situationsbericht aus Niedersachsen Zusammenfassung

Biologie, Ökologie und Schutz der Knoblauchkröte

15.10

Sachtleben, J. & G. Hansbauer (München/Augsburg): Das Artenhilfsprogramm Knoblauchkröte in Bayern Zusammenfassung

15.30

Papendieck, M. (Braunschweig): Langzeituntersuchung einer Knoblauchkröten-Population in Südost-Niedersachsen-Eine Zusammenfassung aus 12 Jahren

16.20

Schonert, B. (Berlin): Vergleichende Untersuchung an einer Knoblauchkröten-Population unter geänderten Landnutzungsbedingungen im Norden von Berlin Zusammenfassung

16.40

Mutschmann, F. & N. Schneeweiß (Berlin, Linum): Herpes-Virus-Infektionen bei Pelobates fuscus und anderen Anuren im Berlin-Brandenburger Raum Zusammenfassung

17.00

Grosse, W.-R. (Halle/S.): Dynamik und Struktur einer Population der Knoblauchkröte im Saaletal bei Zaschwitz (Sachsen-Anhalt) Zusammenfassung

Sonntag 18.11.2007

9.30

Frommolt, K.-H. (Berlin): Akustische Kommunikation der Knoblauchkröte Zusammenfassung

9.50

Guney, A. (Metz/Frankreich): Pelobates fuscus decline: First results from european questionnaire

11.10

Briggs, L.: Conservation results for Pelobates fuscus as a result of breeding pond restoration and new creation of breeding sites Zusammenfassung

10.30

Geise, U. (Prosselsheim): Welche Faktoren ermöglichen die Ausbildung großer Knoblauchkrötenpopulationen? Eine Recherche am Beispiel einer Population in Nordbayern Zusammenfassung

11.30

John, I. (Wittichenau): Akzeptanz einer Amphibienschutz-anlage am Knappensee/Oberlausitz durch die Knoblauchkröte Zusammenfassung

11.50

Schedl, H. (Wien/Österreich): Wanderaktivität, Phänologie und Populationsstruktur einer Knoblauchkrötenpopulation an der March in Niederösterreich Zusammenfassung

12.10

Nüsken, U. (Rabensburg/Österreich): Kröten machen Schule! Amphibien begreifen als Bildungerlebnis Zusammenfassung

Poster

Drews, H., A, Drews & C. Herden: Pelobates fuscus - Status und Manage-ment in Schleswig-Holstein Zusammenfassung

Geske, C.: Artenhilfskonzept Knoblauchkröte in Hessen Zusammenfassung

Mazanaeva, L. F., Askenderov, A. D. & T. Kirschey: Distribution and habitat requirements of the common spadefoot toad (Pelobates fuscus) in the southeastern part of its range

Zusammenfassungen

Die Knoblauchkröte - von Roesel von Rosenhof zum Froschlurch des Jahres

Axel Kwet

Im Jahr 2006 stellte die DGHT mit der Waldeidechse erstmals ein „Reptil des Jahres“ in den Mittelpunkt öffentlichen Interesses. Eines der Hauptanliegen dieser Aktion war es, auf die Gefährdung von Amphibien und Reptilien und ihrer Lebensräume aufmerksam zu machen, die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und für den Schutz der einheimischen Herpetofauna zu gewinnen. Die Aktion hat sich als außerordentlicher Erfolg entpuppt, und so wird in enger Zusammenarbeit mit der AG Feldherpetologie nun jährlich wechselweise ein „Reptil des Jahres“ bzw. ein „Lurch des Jahres“ gekürt. Mit der Knoblauchkröte fiel die Wahl dieses Jahr erstmals auf einen „Froschlurch des Jahres“. Wegen des ausgedehnten Verbreitungsgebiets im Flach- und Hügelland Zentral- und Osteuropas – von Frankreich bis Westsibirien – gilt diese vielleicht am wenigsten bekannte Amphibienart Deutschlands nach internationalen Gefährdungskriterien der IUCN momentan als nicht bedroht. In manchen Regionen ist sie tatsächlich fast als ein Kulturfolger zu bezeichnen, aber dennoch gehen die Bestände der Knoblauchkröte in Mitteleuropa permanent zurück. Heute ist dieser schwierig zu beobachtende „Maulwurf unter den einheimischen Amphibien“ in Deutschland nur noch in wenigen östlichen Bundesländern flächendeckend verbreitet. Die Aktion 2007 wurde vom NABU und der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH) fachlich und finanziell unterstützt. Sponsoren deckten weitere Kosten, denn die DGHT stellte relevante Informationen zur Knoblauchkröte in Form einer farbigen Aktionsbroschüre, eines Faltblatts zum Auslegen an Schulen, Museen, Ämtern etc. sowie eines Hochglanzposters kostenlos zur Verfügung. Im Rahmen meines einleitenden Vortrags wird der Bogen vom „Froschlurch des Jahres 2007“ über 250 Jahre bis zu Roesel von Rosenhof, dem eigentlichen Entdecker der „wie Knoblauch stinckenden Wasserkröte mit braunen Flecken“, gespannt. Es folgt ein Abriss über die Biologie der Art – inklusive kurzer Videosequenzen zum Eingrabe-, Laich- und Freßverhalten – und eine Darstellung der aktuell stattfindenden Diskussionen zur Taxonomie (neue Art im Osten?) und Systematik der Knoblauchkröte und ihrer Verwandten.

Axel Kwet
Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart, Zoologie
Rosenstein 1
70191 Stuttgart
Email: kwet.smns@naturkundemuseum-bw.de
Programm

Die Knoblauchkröte in Berlin

Kühnel, K.-D., B. Kitzmann, A. Krone & J. Scharon

Die historische und aktuelle Verbreitung der Knoblauchkröte in Berlin wird dargestellt. Die Knoblauchkröte ist heute noch eine mäßig häufige Art, die eine weite Verbreitung zeigt. In der Rasterkartierung auf der Basis von 1/9 km2-Rastern sind mehr als 3% der 8.257 Raster aktuell von der Art besetzt. Die Verbreitungsschwerpunkte liegen in ehemaligen Rieselfeldgebieten im Norden und Nordosten Berlins sowie in den Gartensiedlungebereichen mit eiszeitlichen Söllen in Süden und Südwesten. In diesen Gebieten können Populationsgrößen von 400-1.000 Individuen im Laichgewässer erreicht werden.

Typische Laichgewässer der Knoblauchkröte in Berlin werden vorgestellt. Bevorzugte werden Sölle und Weiher genutzt. Daneben werden Gräben, Abgrabungen, Kiesgrubengewässer und Klärbecken genutzt.

In den Großsiedlungen im Berliner Nordosten, die auf ehemaligen sandigen Landwirtschaftsflächen errichtet wurden kommt die Art auch an Gewässern im urbanen Raum vor. In den urbanen Bereichen sind aber auch teilweise deutliche Rückgänge zu beobachten. Daneben sind Lebensraumverluste z. B. durch die bauliche Verdichtung in Gartensiedlungsgebieten sowie die zunehmende Erholungsnutzung ehemals gärtnerisch oder landwirtschaftlich genutzter Flächen als wichtigste Gefährdungsursachen anzusehen.

Klaus-Detlef Kühnel
Am Horst 4
15741 Bestensee
E-Mail: k-d.kuehnel@online.de

Beate Kitzmann
Naturschutz Berlin Malchow
Dorfstr. 35
13051 Berlin
emal: info@naturschutz-malchow.de

Andreas Krone
Birkenallee 14
16359 Biesenthal
E-Mail: webmaster@amphibienschutz.de

Jens Scharon
Hagenower Ring 24
13059 Berlin
E-Mail: jensscharon@aol.com

Programm

Verbreitung und Bestandssituation der Knoblauchkröte in Dänemark

Kåre Fog

Pelobates fuscus ist in Dänemark weit verbreitet, praktisch bis zur Nordspitze Jütlands. Es fehlt jedoch im Nordwestlichen Jütland, auf Fünen und auf Bornholm.

In dem dänischen Kartierungsprojekt 1976 - 1986 wurde es in 8,5 % von den rund 1000 untersuchten Quadranten gefunden. In Quadranten mit Nacht-Untersuchungen wurde es in 14,3 % gefunden.

Die Registrierungen verteilen sich auf alle Arten von Erdböden. In Quadraten mit steifem Lehm/Ton war das Vorkommen niedrig (5,3 %), in allmählich mehr sandigen Gebieten steigend bis ein Vorkommen von 16,6 % auf leicht lehmigem Sandböden, und wieder abnehmend bis 8,1 % Vorkommen auf reinen Sandböden (Dünengebiete). Die Rufgewässer sind völlig sonnig, oft - aber nicht immer - recht tief, nicht hypereutrof und oft oligotrof. Die Landhabitate können sehr verschiedenartig sein, aber sind typisch kultivierte Äcker.

Im Laufe von der Periode etwa 1945 bis 1980 nahm die Zahl der besetzten Gewässer extrem stark ab. Von 45 früheren Vorkommen konnten nur 3, d.h. 7 %, wieder gefunden werden. Während den 1980er Jahren wurde die Rückgangsrate noch stärker, bis zu 50 % Verlust innerhalb von 5 Jahren in einigen Gebieten.

Am Anfang der 1990er Jahren zeigte eine Kartierung im südwestlichsten Jütland eine Frequenz der Vorkommen von 61 % aller untersuchten Gewässern. In anderen Teilen von Jütland mit gekannten Vorkommen war die Frequenz viel niedriger, und zwar 10 - 14 %. Im östlichen Dänemark war die Frequenz noch viel niedriger.

Um den starken Rückgang zu verhindern sind viele Gewässer entschlammt oder neugegraben worden. Die gesamten Projekte für Pelobates haben innerhalb den letzten 15 Jahren wohl etwa 500 Gewässer betragen. Dort wo die Art noch recht häufig war, hat dieses eine schwach positive Entwicklung gebracht; in anderen Gebieten hat es den Rückgang nur zum Halten gebracht, oder nur verzögert. In Gebieten wo nur noch wenige Vorkommen standhalten, ist das völlige Aussterben der Art kaum mehr zu verhindern, trotz allen Anstrengungen.

In einigen Fällen sind Kaulquappen gezüchtet worden und in neuen Gewässern ausgesetzt. Solche Ansiedlungsversuche sind praktisch alle gescheitert.

Während den 1990er Jahren sind eine Reihe von biologischen Diplomarbeiten über Pelobates durchgeführt worden. Gewässer-Parameter die einen Einfluss auf den Reproduktionserfolg haben (Wasserchemie, Algenwuchs etc.) sind statistisch ausgewertet worden. Man hat das Larvenwachstum im Labor bei verschiedenen Temperaturen untersucht. Mehrerer Gewässer sind während mehreren Jahren umzäunt geworden, und die dort gefangenen Tiere sind individuell markiert worden. Dadurch sind wichtige Populations-Parameter geschätzt worden (jährliche Überlebensrate von Adulten und Juvenilen, Zeit zur Geschlechtsreife etc.). Populationsgrösse, Zahl der Rufer, Zahl der Eischnuren und Zahl der neumetamorphosierten Jungtiere sind verglichen Worden. Einige Tiere sind mit Radiotransmitters versehen worden, wodurch Aktivitätsmuster und Wanderverhalten studiert werden konnten. Die Standort-Treue ist mit Translokations-Experimente untersucht worden.

Kåre Fog
Löjesövej 15
DK-3670 Veksö
Email: kaarefog@teliamail.dk
Programm

The common spadefoot in the Netherlands: It’s distribution, ecology and conservation

Wilberg Bosman

In the Netherlands the common spadefoot reaches the eastern border of its distribution in Europe. The last 15 years the number of populations in the Netherlands has decreased. What is known from historical data is that the Netherlands once had 111 locations occupied by the common spadefoot. Between 1990-2000 only 41 populations were left. In the period 2001-2007 there was again a decline and now there are only 36 populations. Four of them are within Nature 2000 areas. What might have been the reason for this decline?

The common spadefoot inhabits different habitat types in the Netherlands, varying from floodplains of small rivers up to agricultural and urban areas. The presentation gives an overview of these habitat types, reasons for decline and how to protect and improve the different habitat types.

Wilbert Bosman
Stichting RAVON
PO Box 1413
6501 BK Nijmegen
Netherlands
Email: w.bosman@ravon.nl
Programm

Verbreitung, Gefährdung und Schutz der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) in Österreich

Johannes Hill

Österreich liegt am südwestlichen, geschlossen Arealrand von Pelobates fuscus. Diese Art ist (bzw. war) ein charakteristischer Bewohner des ost- bzw. südostösterreichischen Tief- und Hügellandes. Nachweise liegen aus den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich, Wien, Burgenland und Steiermark vor. Die Vorkommen beschränken sich auf die planar-kolline Höhenstufe und sind mehrheitlich durch pannonisch-kontinentales Klima geprägt. Die Höhenverbreitung liegt im Bereich von 115-650 m ü. A. mit einem deutlichen Schwerpunkt unterhalb von 200 m. Innerhalb des österreichischen Areals befinden sich die bedeutendsten Vorkommen in den großen Aulandschaften an der March und Donau (Niederösterreich) sowie im Gebiet des Neusiedlersees (Burgenland). P. fuscus kommt in diesen Regionen je nach Habitatverfügbarkeit häufig vor und erreicht hier ihre größten Abundanzen. Im Raum Linz (Oberösterreich) erreicht die Knoblauchkröte ihre westliche Verbreitungsgrenze in Österreich. Ein weiterer Verbreitungsschwerpunkt existiert in den Teichlandschaften des Granit-Gneishochlandes der Böhmischen Masse (Niederösterreich). Die Verlandungszonen und Flachwasserbereiche der seit Jahrhunderten traditionell dort bewirtschafteten Fischteiche beherbergen ebenfalls relativ große und stabile Populationen.

Außerhalb dieser vorwiegend naturnahen Landschaften weist das Verbreitungsbild von P. fuscus einen auffallend reliktären bzw. fragmentierten Charakter auf: In den Agrarlandschaften des Südlichen Wiener Beckens und Weinviertels (Niederösterreich) fehlt P. fuscus, von isolierten Vorkommen abgesehen, mittlerweile fast vollständig. Auch aus den stark beeinträchtigten Leithaauen an der niederösterreichisch-burgenländischen Grenze existieren nur mehr wenige rezente Fundmeldungen. In der Südoststeiermark ist ebenfalls ein extrem starker Rückgang zu beobachten, es bestehen gegenwärtig nur mehr einige wenige isolierte Vorkommen an der unteren Mur sowie im Lafnitztal.

Die Knoblauchkröte laicht in Österreich vorwiegend in größeren und stark besonnten Gewässern, welche durch üppige submerse Vegetation, ausgeprägte Flachwasser- bzw. Verlandungszonen und das Fehlen von Fischen charakterisiert sind. Wichtige Fortpflanzungshabitate sind Altarme, Tümpel, überschwemmte Wiesen, extensiv genutzte Fischteiche und Gewässer in Abbaugebieten (Sand, Schotter, Lehm). Als Landlebensräume werden vorwiegend lichte Auwälder, Ruderalflächen, Materialentnahmestellen sowie Weideland genutzt.

Als Hauptgründe für den massiven Rückgang dieser Art sind Zerstörung von Laichgewässern, Intensivierung der Land-, Forst-, und Teichwirtschaft, Verfüllung bzw. „Rekultivierung“ von Abbaugebieten sowie Beeinträchtigung von Aulebensräumen durch Regulierungsmaßnahmen zu nennen. Größere Bestände von P. fuscus existieren gegenwärtig nur mehr in Nationalparks (Donauauen, Neusiedlersee) und Naturschutzgebieten (Marchauen).

In der aktuellen Fassung der „Roten Liste“ wird die Knoblauchkröte als „endangered“ („stark gefährdet“) eingestuft.

Im Rahmen des Monitorings von Lurchen und Kriechtieren gemäß der FFH-Richtlinie wurden von Seiten der österreichischen Feldherpetologen Vorschläge für die Mindeststandards für die Erhebung von Populationsdaten ausgearbeitet.

Johannes Hill
Österreichische Gesellschaft für Herpetologie
c/o Naturhistorisches Museum Wien
Burgring 7
Postfach 417
A-1010 Wien
Email: oegh-office@nhm-wien.ac.at
Programm

Zur Charakterisierung und aktuellen Situation der Italienischen Knoblauchkröte, Pelobates fuscus insubricus

Kurt Grossenbacher

Die italienische Form der Knoblauchkröte Pelobates fuscus wurde zweimal beschrieben: 1873 durch CORNALIA aus der Umgebung Mailands als Pelobates insubricus, und 1888 durch HÉRON-ROYER aus der Umgebung Turins als Pelobates latifrons. Die aufgeführten Differenzialmerkmale erwiesen sich im Rahmen neuerer Studien als immer geringfügiger, so dass heute bereits der Unterartstatus angezweifelt wird. Allerdings existiert im isolierten Teilareal der Poebene eine erstaunliche Vielfalt an Haplotypen, was auf einen Refugialraum und eine länger andauernde Isolation, ev. auch innerhalb des Teilareals, hinweist. Diese Vielfalt und die isolierte Lage sind m.E. nach Grund genug, das Taxon nach wie vor als hoch schutzwürdig einzustufen.

Im Laufe der ersten 100 Jahre nach der Entdeckung wurden 42 Vorkommen bekannt, die aber in den 1970er Jahren auf lediglich 3 bekannte zusammen-schrumpften. Im Rahmen neuerer Inventarisierungen der norditalienischen Provinzen sind eine Reihe übersehener Populationen entdeckt worden, sodass momentan wieder deren 40 bekannt und wohl auch noch einige weitere zu entdecken sind. Diese immer noch sehr wenigen Vorkommen konzentrieren sich auf einige wenige „Hot Spots“ (Raum südlich Turin, Region entlang des Ticino nördlich und südlich von Novara und Mittellauf des Po östlich von Cremona), zudem einige weitere, weit verstreute und isolierte Einzelpopulationen bzw. Einzelbeobachtungen gegen Osten bis zum Fluss Tagliamento. Bis auf ein einziges Vorkommen bei Ravenna liegen alle an nördlichen Zuflüssen zum Po und zur nördlichen Adria oder am Po selbst. Die südlichen Zuflüsse scheinen zu inkonstant zu sein.

Auch sehr nahe der Schweizer Südgrenze in den Provinzen Varese und Como wurden in den letzten Jahren mehrere Einzeltiere beobachtet, ohne dass eigentliche Populationen bekannt sind (zum Tessin gibt es nur ein altes (1903), nicht wirklich gesichertes Literaturzitat von Ghidini aus dem Raum Lugano).

Habitate: bekannt sind Vorkommen in Sümpfen und Kleinseen in einer Drumlinlandschaft bei Ivrea, alte Entwässerungsgräben in Landwirtschaftszonen, Reisfelder (in ursprünglichen Heidelandschaften), grössere Waldsümpfe, Sandgruben: vielfach sind es Sekundärlebensräume.

Probleme ergeben sich durch ungünstiges Wassermanagement sowie Herbizideinsatz (Reisfelder) und ganz allgemein durch eine zunehmende Sommertrockenheit. Eine ganze Reihe von Fortpflanzungsgewässern führte über mehrere der letzten Jahre niemals genügend Wasser. Zwar genügt eine günstige Fortpflanzungsperiode alle paar Jahre; aber, falls diese Tendenz zu niederschlagsärmeren Sommern zunimmt, könnten mehrere der wenigen, noch existierenden Populationen definitiv erlöschen.

Ein grösseres Life-Projekt wurde im Raum Novara durchgeführt, weitere lokale Managementpläne wurden erarbeitet, erhalten aber von den zuständigen Behörden wenig Unterstützung.

Dr. Kurt Grossenbacher
Abt. Wirbeltiere
Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern
Bernastr. 15
CH-3005 Bern
Email: kurt.grossenbacher@nmbe.ch
Programm

Pelobates fuscus in Estonia – a fight against succession

Wouter de Vries, Piret Pappel & Riinu Rannap

Pelobates fuscus is one of the eleven Estonian amphibian species. 70 breeding sites are known from the sandy soils in the south and east, and 20 from the sandy soils in the north. Pelobates fuscus is listed in the National Red Data Book as a care demanding species and the status is rather unfavourable. In the less intensively used hilly moraine landscape abandoning of land-use results in overgrowing of breeding sites and loss of terrestrial habitat, also many ponds are converted into fish ponds. In the intensive agricultural areas, the quality of pond and terrestrial habitat is especially threatened with the ongoing intensification of agriculture. In the last years 200 ponds were restored or dug new for amphibians, especially in south-eastern Estonia, and Pelobates fuscus is one of the species that benefits. In three years 13 % (N = 26) of restored, new dug ponds have been colonized by Pelobates fuscus.

Wouter de Vries, NGO Pohjakonn, Email: wouw_ter@yahoo.com
Piret Pappel, NGO Pohjakonn, Email: pirpap@ut.ee
Riinu Rannap, Estonian Ministry of Environment, Email: riinu.rannap@envir.ee
Programm

Zur Verbreitung und Situation der Knoblauchkröte in Sachsen

Iris John

Sachsen liegt im Verbreitungsschwerpunkt der Knoblauchkröte. In unseren Breiten besiedelt sie bevorzugt das Tiefland und fehlt weitgehend im Mittelgebirgsraum. Wenn man die Karte nach Schiemenz (1980) mit den Daten zwischen1990 und 2006 vergleicht, hat sich im Verbreitungsbild nichts wesentlich geändert. Laut dem „Atlas der Amphibien Sachsens“ und weiteren Daten des LfUG kommt es nur zu einer leichten Verschiebung von besiedelten MTB-Q.

Die Knoblauchkröte ist als FFH-Anhang IV-Art in das sächsische FFH-Monitoring einbezogen. Im letzten und diesem Jahr fand der erste Durchgang des FFH-Monitorings der Knoblauchkröte in Sachsen statt. Jeweils 20 bis 30 Vorkommen pro Naturraum (Quelle der naturräumlichen Gliederung) mit Knoblauchkrötenvorkommen wurden dafür ausgewählt, was summarisch ca. 170 Vorkommen (sowohl Einzelgewässer als auch Gewässerkomplexe mit insgesamt ca. 400 Gewässernentspricht. Es wurden grundsätzlich alle ausgewählten Gewässer einmal während der Reproduktionszeit auf Präsenz der Art untersucht. In allen Gewässern mit Präsenz der Art wurden 4 Begehungen zur Erfassung der Rufer durchgeführt. Darüber hinaus wurden zusätzlich Larvenkescherungen sowie max. 2 Kontrollen auf frisch metamorphosierte Jungtiere durchgeführt, um den Reproduktionserfolg einzuschätzen. Die Gewässerkomplexe wurden mit all ihren Teilgewässern im Ganzen als jeweils ein Vorkommen betrachtet und beurteilt, nachdem zuvor alle Teilgewässer detailliert erfasst worden waren. Auch Habitatparameter wurden dabei beurteilt. Die Situation der Art im Vorkommen ist im Ergebnis der gutachterlichen Einschätzung im Rahmen des FFH-Monitorings nicht allzu schlecht. 10 % der Vorkommen wurden mit sehr gut bewertet. Für 44 % gab es immerhin noch ein gut. 17 % wurden als schlecht bewertet, für weitere 17 % der untersuchten Vorkommen wurde die Kategorie „erloschen“ angegeben und 12 % sind von den Bearbeitern aus verschiedenen Gründen nicht bewertet worden. Insgesamt wurde die Art in 82 % der im Jahre 2006 untersuchten potentiellen Vorkommen wieder gefunden. In 70 % der Vorkommen wurde Reproduktion sicher nachgewiesen. Da nach neuen Vorkommen nicht gesucht wurde (außer bei der Anlage von Ersatzgewässern in bekannten Vorkommen) und man sich nur auf das Bekannte konzentrierte, lässt sich nicht einschätzen, in welchem Maße Gewässer neu besiedelt wurden.

Probleme beim Monitoring traten durch die ungünstigen Witterungsbedingungen auf, wodurch die letzten Jahre als sehr „schlechte Amphibienjahre“ einzustufen sind.

Literatur:
SCHIEMENZ, H. (1980): Die Herpetofauna der Bezirke Leipzig, Dresden und Karl-Marx-Stadt.-Faun.Abh.Mus.Tierkkd.Dresden 7 (22): 191-211
ZÖPHEL, U. & R. STEFFENS (2002):Atlas der Amphibien Sachsens. Hrsg.: Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie.Dresden

Iris John
Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie
Zur Wetterwarte 11
01109 Dresden
Email: iris.john@lfug.smul.sachsen.de
Programm

Verbreitung der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) in der Oberrheinebene und angrenzenden Gebieten

Hubert Laufer

Das große, kontinental geprägte Verbreitungsgebiet der Knoblauchkröte umfasst im Wesentlichen die Tieflandgebiete Mittel- und Osteuropas. Ursprünglich erstreckte es sich nach Westen bis zu den Einzugsgebieten der Seine und der Loire in Nord- und Mittelfrankreich und erreichte früher vielleicht sogar die Atlantikküste. Aktuell sind in Frankreich nur wenige Fundorte bekannt, und zwar ein Vorkommen in Zentralfrankreich am Indre (Brenne), wenige Funde aus Nord-Lothringen sowie eine Reihe von Nachweisen im Elsass. In Belgien ist die Knoblauchkröte im Süden ausgestorben, ebenso in Luxemburg und dem Saarland.

Entlang des Rheins kam sie in der Oberrheinebene von Basel bis Bingen vor sowie am Main entlang bis Bayern und am Unterlauf der Nahe bis Bad Münster. Aktuell ist das Verbreitungsgebiet deutlich kleiner. Südlich Straßburg kommt sie auf beiden Seiten des Rheins nur noch vereinzelt in kleinen Populationen vor. Nördlich Straßburg kommt sie mit wenigen Populationen im Elsass bis Lauterburg vor. In Baden hat sie zwischen Rastatt und Hockenheim noch relativ gute Bestände, nördlich davon ist sie wieder seltener. Im Elsass und in Baden-Württemberg sind außerhalb der Oberrheinebene keine authochtonen Bestände bekannt. Eventuell könnte sie im Osten Baden-Württembergs vorkommen, da dort bayrische Funde bis an die Landesgrenze reichen.

In Rheinland-Pfalz ist sie von der Landesgrenze zum Elsass bis Ludwigshafen durchgehend verbreitet. Nördlich davon wird sie seltener und ist nur noch bei Worms, Hamm und Oppenheim bekannt. Nördlich Oppenheim bis Bingen und am Unterlauf der Nahe sind aktuell keine Vorkommen belegt. In Rheinland-Pfalz kommt die Knoblauchkröte auch außerhalb der Oberrheinebene vor. An der Mosel bei Trier sind die Bestände erloschen. Diese Vorkommen standen mit den Populationen aus Luxemburg, Saarland und Nordfrankreich in Verbindung. In der Westpfalz (westlich Kaiserslautern) sind die Bestände klein, aktuell ist nur noch ein Vorkommen bei Hütschenhausen bekannt.

In Hessen sind von der badischen Landesgrenze bis nach Wiesbaden und Frankfurt aktuelle Vorkommen erfasst worden. Entlang des Mains kommt sie bis zur Landesgrenze nach Bayern vor und hat dort zu dem Vorkommen bei Aschaffenburg Anschluss. Bei Bad Nauheim und Reichelsheim befinden sich isolierte Vorkommen. Neben den oberrheinischen Vorkommen sind ältere Funde aus dem Werratal bekannt. Diese Funde stehen in Verbindung zu den angrenzenden Thüringer Vorkommen.

Auf welchem Weg die Knoblauchkröte in historischer Zeit in die Oberrheinebene eingewandert, ist lässt sich anhand dem derzeit bekannten Verbreitungsmuster nicht genau analysieren. Im Westen dürfte die Knoblauchkröte über Norddeutschland und die Niederlande in einem schmalen Band westlich der Mittelgebirge nach Belgien und Nordfrankreich eingewandert sein. Von hier aus ist sie eventuell nach Osten gewandert, entlang der Mosel nach Luxemburg, ins Saarland und nach Rheinland-Pfalz und, entlang der französisch-deutschen Grenze, ins südliche Saarland und in Lothringen bis Forbach. Wie sie in die Westpfalz gelang ist, ist derzeit unbekannt. Sehr wahrscheinlich gab es von hier aus keine Verbindung zur Oberrheinebene. Eben so wenig dürfte die Knoblauchkröte am Mittelrhein eine Verbindung von Nordrein-Westfalen zur Oberrheinebene gehabt haben. Auch von Niedersachsen und Thüringen war das Mittelgebirge eine natürliche Barriere. Demzufolge bleibt nur der Einwanderungskorridor von Bayern über den Main in die Oberrheinebene. Hier fehlen allerdings historische Nachweise von Aschaffenburg bis Würzburg. Da aber auch andere Tierarten von Osten entlang des Mains in die Oberrheinebene eingewandert sind, erscheint diese Hypothese am wahrscheinlichsten.

Hubert Laufer
Friedenstraße 28
77654 Offenburg
Email: bfl.laufer@t-online.de
Programm

Die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) im Spiegel der FFH-Richtlinie - ein Situationsbericht aus Niedersachsen

Richard Podloucky

Es wird die Verbreitung der Knoblauchkröte in Niedersachsen dargestellt. Als kontinentale Art besiedelt sie vor allem die Geestgebiete des östlichen und mittleren Nordwestdeutschen Tieflands mit ihren überwiegend lockeren, grabfähigen Böden. Verbreitungszentren finden sich in den naturräumlichen Regionen "Lüneburger Heide und Wendland", "Stader Geest" und "Weser-Aller-Flachland" sowie in der "DümmerGeestniederung". Im stärker atlantisch geprägten Nordwesten zwischen Eibe, Weser und niederländischer Grenze nähert sich die Art ihrer westlichen Arealgrenze und zeigt nur noch ein disjunktes Verbreitungsbild. Zum Hügel- und Bergland hin nimmt die Funddichte deutlich ab, im eigentlichen Bergland fehlt die Knoblauchkröte bis auf wenige Ausnahmen natürlicherweise.

Die Wärme liebende Knoblauchkröte bevorzugt permanente, halbschattige bis besonnte Stillgewässer in offener Landschaft. Natürliche Landlebensräume sind Heiden, Magerrasen und Flussauen, aber auch Ackergebiete werden häufig besiedelt. Bedeutende Sekundärlebensräume stellen Sand- und Kiesgruben, gelegentlich auch große, extensiv bewirtschaftete Karpfen-Teichwirtschaften dar.

Verfüllung von Gewässern, Nährstoff bedingte Verlandung, Art und Intensität von Fischbesatz, intensive Bewirtschaftungsformen in Teichwirtschaften oder auf Ackerflächen, Beseitigung von Saumbiotopen sowie Bau von Straßen und zunehmender Straßenverkehr haben zum Verlust von zahlreichen Populationen und einer zunehmenden Isolierung geführt. Der Wechsel vom Trocken- zum NassAbbauverfahren in Abgrabungen hat den Verlust geeigneter kleinerer Stillgewässer zugunsten großer, als Lebensraum ungeeigneter Baggerseenlandschaften zur Folge. Insgesamt sind die Bestände der Knoblauchkröte in den letzten 100 Jahren stark zurückgegangen. Deshalb wurde sie 1994 in der "Roten Liste der gefährdeten Amphibien in Niedersachsen und Bremen" als "gefährdet" eingestuft.

Ein Vergleich von Vorkommen aus dem Zeitraum 1981-1993 mit aktuellen Vorkommen aus dem Zeitraum 1994-2006 auf der Basis von Rasterkarten kommt zu einem Rückgang von 58 % in der atlantischen Region (entspricht weitgehend dem Tiefland) und 13 % in der kontinentalen Region (hier Wend land mit Elbtalaue). Demnach muss die Knoblauchkröte bei einer Neubearbeitung der Roten Liste in Niedersachsen in die Kategorie "stark gefährdet" eingestuft werden.

Die Knoblauchkröte gehört gemäß BArtSchV zu den "streng geschützten Arten" und besitzt damit einen sehr hohen Schutzstatus. Derzeit wird ein Artenschutzkonzept vorbereitet, dass die Schwerpunkte zukünftiger Maßnahmen und des entsprechenden Mitteleinsatzes darstellen soll. Möglichkeiten bieten sich durch gezielte Gewässeranlagen und -sanierungen sowie Sicherung und Entwicklung von Landlebensräumen, u. a. im Rahmen von Förderprogrammen für die Landwirtschaft (z.B. Brachen, Grünland, Ackerwildkräuter), aber auch bei der Abwicklung von Eingriffsvorhaben.

Die Vorgehensweise einer ersten Bewertung des Erhaltungszustands im Rahmen der FFH-Berichtspflichten wird für die kontinentale und atlantische Region dargestellt. Der Erhaltungszustand muss nach derzeitigem Kenntnisstand als "unzureichend" bezeichnet werden. In Zukunft soll die alle 6 Jahre von der EU geforderte nationale Bewertung auf der Basis einer repräsentativen, statistisch abgesicherten Stichprobenauswahl vorgenommen werden, die entsprechend der Anzahl der Vorkommen bzw. der Verbreitung der Art auf die Bundesländer verteilt wird. Für das FFH-Monitoring wurde eine einheitliche, vergleichbare Methodik entwickelt. Unabhängig hiervon werden die Vorgehensweise und Befunde des in Niedersachsen laufenden FFH-Monitorings vorgestellt. Die Ergebnisse einer Wiederholungskartierung in Form einer Präsenz-/Absenz-Kontrolie in diesem Jahr werden dargestellt und im Hinblick auf ihre Aussagekraft zur Bestandssituation der Knoblauchkröte diskutiert.

Richard Podloucky
Niedersächsischer landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und
Naturschutz (NlWKN)
Göttinger Chaussee 76A
D-30453 Hannover
Email: richard.podlouckv@nlwkn-h.niedersachsen.de
Programm

Das Artenhilfsprogramm Knoblauchkröte in Bayern

Jens Sachtleben & Günther Hansbauer

Aufgrund deutlicher Bestandsrückgänge der Knoblauchkröte in Bayern hat das Landesamt für Umwelt 2001 ein Artenhilfsprogramm (AHP) für die Art begonnen. In einem ersten Teil des AHP wurden zunächst an 30 zufällig ausgewählten Vorkommen in ganz Bayern die möglichen Ursachen des Bestandsrückganges genauer untersucht. Da die Art im Sommer vor allem in der offenen Kulturlandschaft lebt und damit besonders empfindlich auf Änderungen in der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung reagiert, wurden neben den Laichgewässern auch die potenziellen Landlebensräume analysiert. Als wichtige Parameter stellten sich der Verlandungsgrad der Laichgewässer sowie der Anteil an kurzlebigen Brachen im Umfeld heraus. In einem zweiten Teil des AHP wurde in einem Testgebiet im Lkr. Erlangen-Höchstadt der Einfluss der Teichwirtschaft auf Amphibienbestände genauer untersucht. Wichtigstes Ergebnis war, dass die Masse an Raubfischen (hier v. a. Hechten) einen deutlich negativen Effekt auf die Zahl der Amphibienarten von Teichen hat. Im dritten Teil wurden schließlich für die 30 individuenreichsten Vorkommen in ganz Bayern quantitative Bestandserfassungen durchgeführt und die Land- und Wasserlebensräume analysiert. Auf dieser Grundlage wurde ein Katalog von Maßnahmen entwickelt und die dafür zur Verfügung stehenden Umsetzungsinstrumente skizziert. Für die Maßnahmen wurden außerdem Handlungsprioritäten angegeben und kartografisch dargestellt. Das Maßnahmenkonzept ist so aufgebaut, dass es mit relativ geringem Aufwand auch auf andere Vorkommen der Knoblauchkröte übertragen werden kann.

Dr. Jens Sachteleben
PAN Planungsbüro für angewandten Naturschutz GmbH
Rosenkavalierplatz 10
81925 München
Email: jens.sachteleben@pan-gmbh.com

Günter Hansbauer
Bayerisches Landesamt für Umwelt
Abt. 5 Naturschutz, Landschaftspflege, Gewässerökologie
Bgm.-Ulrich-Str. 160
86179 Augsburg
Email: guenter.hansbauer@lfu.bayern.de
Programm

Vergleichende Untersuchung an einer Knoblauchkröten-Population unter geänderten Landnutzungsbedingungen im Norden von Berlin

Beate Schonert

Das Untersuchungsgebiet, das NSG Falkenberger Rieselfelder, am nordöstlichen Rand von Berlin gelegen, war Bestandteil des ehemaligen Rieselfeldes Malchow. 1968 wurde mit der Inbetriebnahme des Klärwerkes Falkenberg der Rieselbetrieb eingestellt. Die verbliebenen Restflächen haben eine hohe Bedeutung für den Natur- und Artenschutz. Deshalb wurden eine Reihe von Untersuchungen zum Gebiet veranlasst. Die Untersuchungen zum Vorkommen der Amphibien begannen 1992 mittels Folienfangzaun, wobei eine erfreulich hohe Anzahl an Knoblauchkröten erfasst wurden. Zu diesem Zeitpunkt war die Landnutzung des Untersuchungsgebietes zum großen Teil durch Intensivackerbau gekennzeichnet.

Mit der einstweiligen Sicherung des Untersuchungsgebietes 1992 wurde seit 1993 das Landnutzungsmanagement geändert. Ackerflächen wurden in Grünland umgewandelt. Hinzu kam seit der NSG-Ausweisung 1995 eine ganzjährige Beweidung durch Heckrinder und halbjährig durch Pferde auf Flächen des Untersuchungsgebietes.

2004 und 2007 wurden erneut Folienfangzäune aufgestellt und die Knoblauchkröten mit gleicher Methodik erfasst wie 1992.

Untersucht wurden aufgetretene Veränderungen in dem Knoblauchkröten-Vorkommen auf Grund der geänderten Landnutzung im Untersuchungsgebiet. Im Jahr 1992 wurden 997, im Jahr 2004 162 und im Jahr 2007 255 Knoblauchkröten erfasst, gemessen und gewogen. Die Ergebnisse zeigen eine vier- bis sechsfache Verringerung der Anzahl von 2007 und 2004 gegenüber der von 1992. Auch die Analyse der morphometrischen Daten der erfassten Tiere weisen Unterschiede auf. So waren die Knoblauchkröten im Mittel 2004 und 2007 kleiner und leichter als 1992. Jedoch deuten diese Ergebnisse nicht darauf hin, dass die Ursachen in den Veränderungen der Landnutzungsformen zu finden sind. Vermutlich wird ein Komplex aus mehreren Faktoren wirksam geworden sein.

Beate Schonert
Naturschutz Berlin Malchow
Dorfstr. 35
13051 Berlin
Email: b.schonert@berlin.de
Programm

Herpes-Virus- Infektionen bei Pelobates fuscus und anderen Anuren im Berlin- Brandenburger Raum

Frank Mutschmann & Norbert Schneeweiß

Herpes-Viren sind als Pathogene bei Amphibien seit längerem bekannt. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das Lucke´-Herpes-Virus (LHV bzw. LTV) als infektiöses Agens bei nordamerikanischen Fröschen („Rana-pipiens-Komplex“) beschrieben. Diese Viren rufen bei befallenen Fröschen eine Adenokarzinom der Nieren hervor. Ein zweites Herpesvirus, welches ebenfalls letale Infektionen der Nieren bei Fröschen hervorruft, wurde in den darauf folgenden Jahren in den USA nachgewiesen. Diese Infektionen weisen interessante jahreszeitlich alternierende Zyklen auf.

Weitere Herpes-Infektionen wurden 1994 in Norditalien bei Rana dalmatina beschrieben. Hierbei zeichnete sich die Infektion durch die Ausbildung von versikulären Hautentzündungen aus. Der Befall innerer Organe oder virusbedingte Tumorbildungen wurden hier nicht beobachtet oder dokumentiert.

Im Rahmen von populationsdynamischen Untersuchungen in einem Gebiet nordöstlich Berlins wurden in den Jahren 2000- 2003 in den Frühjahrsmonaten (Februar – März) vermehrt Amphibien (Rana arvalis, Rana temporaria und Pelobates fuscus) mit ähnlichen Hautveränderungen gefunden. Die äußere Haut wies multiple, bläschenartige, 2-4 mm große, mit seröser Flüssigkeit gefüllte Erhebungen auf, die zum Teil konfluierten. Die Tiere erschienen trotz dieser Veränderungen vital, so dass die Mehrzahl der betroffenen Tiere wieder freigelassen wurde. Einige Exemplare wurden labormedizinisch untersucht (parasitologisch, mikrobiologisch, histologisch). Im histologischen Schnitt waren deutliche entzündlichen Veränderungen im Bereich der äußeren Haut zu finden, begleitet von markanten Einschlusskörpern in den Epithelzellen.

Die Vesikel heilten spontan innerhalb von 2 - 3 Wochen ab, neben einer leichten Narbenbildung waren keine weiteren Auffälligkeiten zu beobachten, so dass auch die Mehrzahl dieser Tiere wieder freigelassen wurde. Fünf Knoblauchkröten verblieben im Labor und erschienen klinisch unauffällig, verendeten jedoch plötzlich Ende Mai/Anfang Juni. Bei der Sektion zeigten sich stark vergrößerte Nieren, in der Histologie wurde bei allen 5 Exemplaren ein Adenokarzinom der Nieren diagnostiziert. In Kooperation mit der MU München konnten elektronenmikroskopisch Herpes-Viren in der Haut nachgewiesen werden. Im Unterschied zu den Funden in Norditalien und Nordamerika sind bei heimischen Knoblauchkröten alternierende Haut- und Organerkrankungen nachgewiesen. Die Infektion verläuft bei Befall der Nieren stets letal. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass endemische Herpes- Virusinfektionen in Europa spontan ausbrechen und Populationsgefährdende Infektionen auslösen können.

Dr. F. Mutschmann
exomed GbR
Erich Kurz Straße 7
10319 Berlin
Email: labor@exomed.de

Dr. N. Schneeweiß
Naturschutzstation Rhinluch
Nauener Straße 68
16833 Linum
Email: norbert.schneeweiss@lua-brandenburg.de
Programm

Dynamik und Struktur einer Population der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) im Unteren Saaletal bei Zaschwitz

Wolf-Rüdiger Grosse

Von 1993 bis 2007 wurden im Naturpark "Unteres Saaletal" in Zaschwitz/Sachsen-Anhalt jährlich Amphibienschutzzäune betreut und die wandernden Amphibien erfasst. Das Laichgebiet wird durch zwei Straßen von den Sommerlebensräumen und den Winterquartieren getrennt. Die Laichgewässer liegen in der Flussaue. Es sind auf einer Fläche von etwa 1 km2 drei Altarmreste der Saale, eine Lehmabgrabung und mehrere temporär Wasser führende Ackersenken. Im Frühjahr laichen in den Gewässern neben der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus), die Erd-, Wechsel- und Kreuzkröte (Bufo bufo, B. viridis und B. calamita), der Gras- und Moorfrosch (Rana temporaria und R. arvalis), der Teich- und Seefrosch (Rana kl. esculenta und R. ridibunda) und der Teich- und Kammmolch (Triturus vulgaris und T. cristatus). Die meisten Amphibien wurden im Jahre 2001 mit 5.419 Individuen und die wenigsten im Jahre 2006 mit 1.097 Individuen registriert, wobei von 1993 bis 2007 ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen ist. Die meisten Knoblauchkröten wanderten im Jahre 1995 (1.055 Individuen) und die wenigsten im Jahre 2003 (36 Tiere), wobei von 1993 bis 2007 ebenfalls ein kontinuier-licher Rückgang der Individuenzahlen zu verzeichnen ist. In den 15 Erfassungsjahren betrug die durchschnittliche Dauer der Anwanderung der Knoblauchkröten 47 Tage (frühester Termin 26.2.1997 und spätester Termin ist der 13.5.2003). Dabei wanderten zuerst die Männchen und durchschnittlich 7 Tage später die Weibchen an. Spezielle Untersuchungen zur Biometrie (Körperlänge und -masse) und Altersstruktur mittels Skeletochronologie fanden in den Jahren 1996 und 1997 statt. Die Koblauchkröten-männchen (n=64) waren 1996 durchschnittlich 47,0 mm ± SD 6,4 mm lang, 15,3 ± 3,0 g schwer und 6 Jahre alt. Im Jahre 1997 waren die Männchen (n=20) durchschnittlich 47,2 mm ± SD 4,8 mm lang, 15,8 ± 3,9 g schwer und 6 Jahre alt und unterschieden sich statistisch nicht signifikant von den Vorjahrstieren. Die Koblauchkrötenweibchen (n=36) waren 1996 durchschnittlich 56,9 mm ± SD 5,2 mm lang, 28,3 ± 7,7 g schwer und 8 Jahre alt. Im Jahre 1997 waren die Weibchen (n=21) durchschnittlich 55,8 mm + SD 4,3 mm lang, 27,9 ± 6,9 g schwer und 6 Jahre alt und unterschieden sich statistisch signifikant (p < 0,005) von den Vorjahrstieren. Obwohl sie jünger waren, hatten sie einen höheren Konditionsindex. Im Untersuchungszeitraum vom 9.4.-21.4.1996 war das jüngste Männchen drei Jahre und das älteste Männchen 15 Jahre, das jüngste Weibchen drei Jahre und das älteste Weibchen 13 Jahre. Im Untersuchungszeitraum vom 14.3.-6.4.1997 war das jüngste Männchen drei Jahre und das älteste Männchen 13 Jahre, das jüngste Weibchen drei Jahre und das älteste Weibchen 8 Jahre. Über den gesamten Zeitraum von 1993 bis 2007 war festzustellen, dass zu Ende der jährlichen Frühjahrswanderung Anfang Mai nur noch 1-2 jährige Juvenes am Amphibienschutzzaun erschienen. Reproduktionsnachweise liegen über den gesamten Zeitraum von 1993 bis 2007 vor. Zu Massenvermehrungen kommt es augenscheinlich in Jahren mit Hochwasser Anfang März, wo zu den Dauergewässern wie im Jahre 2004 Ende April zahlreiche wassergefüllte Ackersenken als Laichplatz hinzukommen. Eine Larvenaufsammlung aus einer etwa 10 m2 großen und 10 cm tiefen aber schnell austrocknenden Pfütze bestand am 10.Juni aus 38 Kaulquappen der Knoblauchkröte mit einer durchschnittlichen Gesamtlänge von 36,1 mm im Gosner-Stadium 27. Larven mit einer Gesamtlänge von > 130 mm wurden nur einmal in der Lehmabgrabung gefunden.

Direkte Ursachen des rückläufigen Bestandstrends von 1993 bis 2007 konnten nicht gefunden werden. Vordergründig beeinflussten die Frühjahrs- und Sommerhochwasser der Saale das Laichgebiet und den Sommerlebensraum. Beim April-Hochwasser 1994 und beim März-Hochwasser 2000 wurde die ganze Laichpopulation aus dem Gebiet ausgespült. Niedrige Wasserstände wie zur Paarungszeit 2003 konzentrierten die Tiere an wenigen flachgründigen Laichplätzen und boten so den Feinden viele Beutetiere. Ausgefressene Knoblauchkröten am Uferrand der Laichgewässer wurden dem Iltis (Mustela putorius) und Fischreiher (Ardea cinerea) zugeschrieben, vom Waldkauz (Strix aluco) liegen Gewölle mit Knochenresten der Knoblauchkröte vor und der Zwergtaucher (Podiceps ruficollis) und die Stockente (Anas platyrhynchos) wurden beim Fressen der Kaulquappen aus den Ackerpfützen beobachtet. Im Ergebnis der Erfassungen wurden Vorschläge hinsichtlich der dauerhaften Erhaltung des Amphibienvorkommens unterbreitet, die in eine Schutzgebietskonzeption eingeflossen sind. Die Kreisstraße Nr. 2127 zwischen Pfützthal und Zaschwitz wurde im Jahre 2003 mit einer stationären Amphibienschutzanlage ausgestattet. Der Fährzubringer Zaschwitz-Wettin (Landes-straße L 156) soll zukünftig ebenfalls untertunnelt werden. Damit könnten im Bereich beider Straßen die Amphibien ungehindert zwischen ihren Lebensräumen wandern.

Dr. Wolf-Rüdiger Grosse
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Biologie/Zoologie
Spezielle Zoologie und Zoologische Sammlungen
Domplatz 4
06099 Halle/Saale
Email: wolf.grosse@zoologie.uni-halle.de
Programm

Akustische Kommunikation der Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)

Frommolt, K.-H. (1), M. Kaufmann (2), S. Mante (2) & M. Zadow (2)

Die Knoblauchkröte gehört zu den Amphibienarten, die sich während der Laichzeit vornehmlich unter Wasser aufhalten und auch unter Wasser rufen. Wir haben die akustische Kommunikation der Art im Freiland und in einem Experimentalteich untersucht sowie Untersuchungen zur Schallausbreitung im Gewässer durchgeführt.

Im Experimentalteich erfolgte eine detaillierte Untersuchung zur Situationsbezogenheit der Lautgebung. Die überwiegende Anzahl der Laute wurden unter Wasser geäußert, wobei aber auch spontane Lautäußerungen an Land beobachtet werden konnten. Die Rufe der Knoblauchkröte weisen ein energetisches Maximum im Bereich von 400 bis 1.500 Hz auf und sind rhythmisch organisiert. Bei den Männchen konnten auf der Grundlage der zeitlichen Organisation klar drei Rufformen unterschieden werden. Eine eindeutige Zuordnung einzelner Rufformen zu bestimmten Situationen konnte nicht vorgenommen werden, vielmehr unterschieden sich die einzelnen Situation hinsichtlich der Häufigkeit des Auftretens der einzelnen Lautformen. Bei den Weibchen konnten zumindest zwei Rufformen differenziert werden, wobei auch Laute geäußert werden, die in ihrer akustischen Struktur dem Paarungsruf der Männchen entsprechen.

Vokalisierende Knoblauchkröten sind im Gewässer sowohl in flacheren Bereichen (< 50 cm Wassertiefe) als auch tieferen Bereichen anzutreffen. Von Land aus sind jedoch offensichtlich nur die Tiere zu hören, die im Flachwasser rufen. Rufe von Knoblauchkröten, die sich in größeren Wassertiefen aufhalten, konnten nur mit Hilfe von Hydrofonen registriert werden. Die Reichweite der Rufe ist stark von der Wassertiefe abhängig. Im Flachwasser werden tiefe Frequenzen deutlich abgeschwächt. Folglich konnten im Flachwasser die Rufe nur über kürzere Distanz aufgezeichnet werden. Es wird diskutiert, inwiefern akustische Methode zur Abschätzung der Bestandsgrößen genutzt werden können.

1 Humboldt-Universität zu Berlin, Museum für Naturkunde, Invalidenstr. 43, 10115 Berlin, karl-heinz.frommolt@rz.hu-berlin.de

2 Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Biologie, Invalidenstr. 43, 10115 Berlin
Programm

Conservation results for Pelobates fuscus as a result of breeding pond restoration and new creation of breeding sites

Lars Briggs

A conservation effort for Pelobates fuscus in Vejle County, Denmark was carried out from 1996 to 2006. Vejle county has been impacted by intensive agricultural landuse since the 1950ties.

Pelobates fuscus was known only from the 1940ties in only few places and no investigation was done until 1996. From 1996 to 1999 more than 1.000 ponds from the potential former distrubution area were mapped for pelobates by listening for calling males and dipnetting of tadpoles. Pelobates fuscus was found in less than 4 procent of the investigated ponds.

The author took part in similar mapping of Pelobates fuscus projects in Estonia and East poland also in very similar landscapes from geological origin but very different in landuse. In south estonian protected landscapes where the forest cover has increased dramatically and reached approximately 50 percent landcover the species was found sligthly more common than in Vejle in a total of 400 investigated ponds.

In north east Poland where the traditional agricultural landuse with relatively few agrochemicals used was kept Iongest and until present times the species was found in 25 to 30 precent out of the investigated ponds in Sulwalki region and in sourounding of Bialowieza forest.

From 1996 to 2006 an effort to rescue the remaining small populations in Vejle county was carried out. The measures were done with restoration of breeding sites combined with creation of new ponds and a total of more than 50 ponds were made new or restored.

The breeding started again or was improved after restoring exsisting breeding sites and a slow colonisation has occured of new dug ponds. The colonisation rate of new and restored ponds are compared with the results of the colonisation of new created ponds in Estonia and east Poland.

Lars Briggs
Amphi Consult
Forskerparken 10
DK-5230 Odense M.
email: Ib@amphi.dk
Programm

Welche Faktoren ermöglichen die Ausbildung großer Knoblauchkrötenpopulationen? Eine Recherche am Beispiel einer Population in Nordbayern

Ulrike Geise

Knoblauchkröten werden um Volkach an betreuten Amphibienwanderwegen regelmäßig gefunden. Typischerweise handelt es sich um Einzelbeobachtungen. Eine Ausnahme sind die Teiche südlich von Rimbach, an dem seit Jahren an einer Straßenquerung mehrere hundert Knoblauchkröten beobachtet werden. Es ist davon auszugehen, dass hier eine Population von ca. 1000 Tieren existiert – sie gehört damit zu den bedeutendsten in Bayern.

Weder die Rimbacher Teiche noch die angrenzenden Landlebensräume fallen auf den ersten Blick hinsichtlich der als sich fördernd auf Knoblauchkrötenpopulation auswirkenden Kriterien besonders positiv auf. Es gibt keinen sofort ersichtlichen Unterschied in der Teichstruktur oder der Ackernutzung der Rimbacher Teiche im Vergleich zu den Gegebenheiten der Teiche des Umfeldes, die das Vorkommen einer so großen Population bzw. das Fehlen ähnlicher Populationen an umgebenden Teichen rechtfertigen könnte. Der Bewirtschafter dieser Teiche nutzt auch viele der umgebenden Teiche und dies mit ähnlichem Fischbesatz.

In den Jahren 2006 und 2007 wurde im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt versucht dieses Rätsel zu lösen. Hierzu wurden detailliertere Informationen zu ausgewählten Gewässer- und Landparametern sowie zur Bewirtschaftung erhoben. Dies wurde ergänzt durch Rufkartierungen und die Erfassung von Kaulquappen.

In diesem Vortrag werden die Komplexität der Fragestellung, methodische Grenzen und Ergebnisse vorgestellt.

Ulrike Geise
Obere Rehwiese 5
97279 Prosselsheim
Email: ulrike.geise@t-online.de
Programm

Akzeptanz einer Amphibienschutz-anlage am Knappensee/Oberlausitz durch die Knoblauchkröte

Iris John

Nachdem in den Jahren 1993 bis 1999 ein mobiler Amphibienschutzzaun durch die NABU Ortsgruppe Wittichenau am Knappensee (Oberlausitz) in Sachsen betreut und wir die Anzahlen wandernder Amphibien erfassten, wurde anlässlich des Jahres des Fischotters im Jahr 1999 eine kombinierte Fischotter- und Amphibienschutzanlage errichtet. Im Rahmen meiner Diplomarbeit untersuchte ich anschließend in den Jahren 2000/2001 das Wanderverhalten der Amphibien an dieser Amphibienschutzanlage in einem zusammenhängenden Abschnitt von 13 Amphibientunneln (Stelztunnel sowie im Fahrbahnbereich verschlossene Klimaschlitztunnel, Stahl-Leiteinrichtungen), wobei ich die Wanderung zum Laichgewässer, die Rückwanderung Richtung Sommerlebensraum sowie die Abwanderung der frisch metamorphosierten Erd- und Knoblauchkröten untersuchte. Bezüglich der Knoblauchkröte gab es folgende grundlegenden Ergebnisse: Gegen Ende der Wanderphase 2000 zum Laichgewässer erreichten die Tunnelquerungsraten bei der Knoblauchkröte knapp 45 %. Die Umkehrelemente an den Enden der Leiteinrichtungen wurden von zahlreichen Amphibien, am stärksten von der Knoblauchkröte, umwandert. Bei der Rückkehr vom Laichgewässer durchwanderten die Knoblauchkröten mit Ausnahme eines Männchens die Anlage gar nicht.

Die juvenilen, vom Laichgewässer abwandernden Knoblauchkröten durchquerten die Tunnel sporadisch.

Nach Einbringen einer 5 cm hohen, schwach lehmhaltigen Sandschicht mit Korngrößen bis 5 mm, erhöhte sich die Tunnelquerungsrate während der Wanderung zum Laichgewässer im Jahr 2001 bei den Knoblauchkröten auf ca. 80 %.

Literatur:
John, I. (2003): Das Wanderverhalten von Erdkröte (Bufo bufo Linnaeus 1758) und Knoblauchkröte (Pelobates fuscus Laurenti 1768) an einer Amphibientunnelanlage am Knappensee/Oberlausitz. Unveröff. Diplomarbeit Friedrich-Schiller-Universität Jena.
John, I. (2003): Akzeptanz einer Amphibienschutzanlage am Knappensee/Oberlausitz durch Erdkröte (Bufo bufo) und Knoblauchkröte (Pelobates fuscus). In: Glandt, D., N. Schneeweiß, A. Geiger & A. Kronshage (Hrsg.):Beiträge zum technischen Amphibienschutz. – Zeitschrift für Feldherpetologie, Supplement 2:85-106.

Iris John
02997 Wittichenau
Email: iris.john@t-online.de
Programm

Wanderaktivität, Phänologie und Populationsstruktur einer Knoblauchkrötenpopulation an der March in Niederösterreich. – Eine dreijährige, jeweils ganzjährige Erhebung an einer ca.1800 m langen, temporären Amphibienschutzanlage

Heimo Schedl

Begleitend zum Neubau einer Brücke im Natura 2000 Gebiet March-Thaya-Auen in Niederösterreich wurde die Beeinträchtigung der Schutzgüter Donaukammmolch und Rotbauchunke geprüft. Bei der an der Zufahrtsstraße durchgeführten Untersuchung der Amphibienwanderstrecken konnten im Jahr 2004 mittels Zaun-Kübel-Methode 12 Arten in durchwegs größeren Beständen festgestellt werden.

Die Ergebnisse führten zur Planung einer permanenten Amphibienschutzanlage, mit deren baulicher Umsetzung teilweise im Herbst 2005, verstärkt jedoch erst im Frühjahr 2006 begonnen wurde. Dadurch konnten auch in diesen beiden Jahren Daten am temporären Amphibienschutzzaun gesammelt werden.

Mit 1.279 Fängen war die Knoblauchkröte 2004 nach der Rotbauchunke und dem Moorfrosch die dritthäufigste Art in den im Abstand von 20 Metern eingegrabenen Kübeln. Mit 5353 Tieren und mehr als zehnmal so vielen Metamorphlingen kam es im Jahr 2005 zu einer größeren räumlichen Ausbreitung. Diese Wanderwellen wurden 2006 stark übertroffen, als mit Wanderbeginn der Metamorphlinge schon in der dritten Junidekade über 10000 Tiere das an die Straße angrenzende Laichgewässer verließen und sich allmählich nach Westen in Ackerbrachen und Agrarflächen verteilten.

Neben dem Versuch, Teile der Wanderbewegungen nachzuzeichnen, werden die Adulti hinsichtlich Größe, Geschlechterverhältnis sowie der Dauer ihres Gewässeraufenthaltes verglichen. Dafür wurden zum Teil Digitalfotos der Dorsalfleckung von über 1000 adulten Knoblauchkröten aus dem Zeitraum Mitte September 2005 bis Ende Mai 2006 verwendet. Über die Fangdaten am Amphibienschutzzaun ergab sich eine für alle drei Jahre sehr ähnliche Aktivitätsdauer, die von der letzten Märzdekade bis in die zweite Novemberhälfte reichte.

Mag. Heimo Schedl
Universität für Bodenkultur
Department für integrative Biologie und Biodiversitätsforschung
Institut für Zoologie
Gregor Mendel Straße 33
A-1080 Wien
email: heimo.schedl@boku.ac.at
Programm

Kröten machen Schule! Amphibien begreifen als Bildungerlebnis

Ute Nüsken

Der Verein AURING ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 1996 in den oberen March-Thaya-Auen in Niederösterreich um die Erhaltung und Pflege eines Feuchtgebietes „aus Menschenhand“ kümmert. Zudem betreibt er zur Erforschung des Vogelzugs die einzige öffentlich zugängliche Beringungsstation Österreichs. Hier werden aktuell verschiedene Forschungsprojekte durchgeführt.

Ein weiterer Schwerpunkt der Vereinsaktivitäten liegt in der Öffentlichkeitsarbeit sowie der nachhaltigen Umweltbildung. Seit einigen Jahren werden Schulprojekte und Seminare sowie ein vielseitiges Exkursionsprogramm rund um die Ökologie eines Augebietes angeboten.

Das Projekt Kröten machen Schule will Begeisterung und Interesse für Amphibien und ihre Lebensräume wecken sowie Vorurteile abbauen; Groß und Klein lernen zudem die Bedeutung von Kröte & Co. im Ökosystem kennen. Die im Zuge von naturschutzrechtlichen Auflagen im Exkursionsgelände errichtete Amphibienschutzanlage bietet geführten Gruppen die Chance, Lurche hautnah zu erleben. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit ihres Schutzes wirkungsvoll demonstriert, unterstützt durch eine altersgemäße Aufbereitung des Themas. Denn erst anschauliche Erfahrungen und persönliche Erlebnisse wie das im wahrsten Sinne des Wortes Begreifen ermöglichen eine nachhaltige Bewusstseinsbildung.

Besonders gut lassen sich diese Ziele mit Kindern verwirklichen, die nämlich offen sind für Neues. Spielerisch setzen sie sich mit dem Leben der Lurche auseinander, so verwandeln sie sich beim Naturspiel in Frösche und Kröten. Dabei spüren sie am eigenen Leib wie schwierig z.B. die Überquerung einer stark befahrenen Straße ist – und wie wichtig eine intakte Umwelt.

Ganz aktuell steht die Knoblauchkröte im Mittelpunkt diverser Exkursionen und beim Offenen Lernen im Fliegenden Klassenzimmer. Dafür wurden viele auf das Thema ausgerichtete Laufspiele, Rätselaufgaben und speziell für Kinder online abrufbare Arbeitsblätter entwickelt. In der Beliebtheitsskala ganz oben aber steht die persönliche Begegnung mit dem Froschlurch des Jahres! Kein fachlicher Vortrag kann das Spüren der Grabschwielen auf der eigenen Hand oder das bewusste Betrachten der Pupillen nach dem Motto „Schau mir in die Augen, Kleines“ ersetzen! Mit dem Begreifen wächst dann auch die Neugierde. Ähnliches berichten Lehrer vom Malwettbewerb zur Knoblauchkröte, wo beim Zeichnen konkrete Fragen zur Biologie des Tieres entstanden waren. Über 300 Kunstwerke sind beim AURING eingegangen, eine kleine Auswahl zeigt der zum Verkauf angebotene Geburtstagskalender.

Die Ökopädagogen nutzen zudem verschiedene auch in den Medien beworbene Großveranstaltungen wie zum Beispiel die Artenschutztage im Tiergarten Schönbrunn (Wien) zur Präsentation speziell der Knoblauchkröte.

Verständnis für Amphibien und ihre Lebensräume sowie notwendige Schutzmaßnahmen im Kontext vielfältiger ökologischer Wechselbeziehungen – das möchten wir Menschen aller Altersgruppen vermitteln. Bildet dieses Bewusstsein doch die Voraussetzung für ein umweltverantwortliches Handeln!

Ute Nüsken
Verein AURING in Hohenau an der March / Niederösterreich
email: nuesken@utanet.at
Programm

Poster

Artenhilfskonzept Knoblauchkröte in Hessen

Christian Geske

Die Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) ist in Hessen durch ihren Status als Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie in den Focus des amtlichen Naturschutzes gerückt. Seit 2003 werden im Rahmen eines so genannten Programms "Naturschutzdatenhaltung zur Investitionssicherung" für Arten der Anhänge 11 und IV der FFH-Richtlinie landesweite Artgutachten erstellt. Ziel war es dabei zunächst alle vorhandenen Altdaten aufzuarbeiten und dann vorhandene Erfassungslücken durch Geländeerfassungen zu schließen.

Die Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz in Hessen (AGAR) wurde vom Land Hessen im Jahr 2003 mit der Erstellung eines solchen Artgutachtens für die Knoblauchkröte beauftragt. Im Rahmen der Untersuchungen konnten nur noch 43 Vorkommen mit sehr geringen Bestandsgrößen der einstmals in Süd hessen relativ weit verbreiteten Art festgestellt werden. Dieses Ergebnis ist die Grundlage für die Erstellung eines landesweiten Artenhilfskonzeptes, das im Jahr 2007 erarbeitet wurde und konkrete Maßnahmen für besonders gefährdete oder besonders wichtige Vorkommen beinhaltet. Im Rahmen eines Workshops sollen diese Maßnahmen noch im Jahr 2007 mit den zuständigen Unteren Naturschutzbehörden, den Forstämtern, den Landwirtschaftsämtern und sonstigen Akteuren auf den betroffen Flächen diskutiert werden, um zeitnah in die praktische Umsetzung zu gehen.

Christian Geske
Hessen-Forst, Forsteinrichtung und Naturschutz (FENA)
Europastraße 10-12
35394 Gießen
Email: naturschutzdaten_forst.hessen.de
Programm

Pelobates fuscus - Status und Management in Schleswig-Holstein

Hauke Drews, Arne Drews & Christof Herden

Situation von Pelobates fuscus in Schleswig-Holstein, Rote Liste SH: 3

Die Knoblauchkröte kommt in ganz Schleswig-Holstein vor. Lediglich die Marsch wird gemieden. Nachweise von den Nordseeinseln fehlen bislang. Da die Art aber auf der Insel FanØ, nördlich von Sylt, vorkommt, sind noch bislang unentdeckte Vorkommen auch auf weiteren Nordfriesischen Inseln möglich. Weitere Vorkommen in Primärlebensräumen existieren in zwei Heidegebieten der Geest. Ansonsten lebt die Art im Landlebensraum in landwirtschaftlich genutzten Flächen, Abbaugebieten oder Truppenübungsplätzen. Die Knoblauchkröte wird in einer weiten Palette -häufig anthropogen überformter- Gewässer angetroffen. Die individuenstärksten Populationen sind in extensiv genutzten Fischteichanlagen und auf Truppenübungsplätzen nachgewiesen worden.

Im östlichen Hügelland konzentrieren sich die Vorkommen auf Binnensanderflächen. Meist sind die Populationen hier klein. Lediglich in den südöstlichen Landesteilen befinden sich wohl größere Vorkommen.

Datenlage

Seit dem Jahr 1999 werden in Schleswig-Holstein Amphibiendaten in Schleswig-Holstein mit WINART erhoben. Dabei werden möglichst alle Fundmeldungen in den Datenbestand integriert. Dieser Gesamtbestand umfasst Daten zu Knoblauchkröten aus dem Zeitraum 1850 – 2006 (n=475 Datensätze). Diese spiegeln Aussagen zu insgesamt 390 Fundorten wider. Insgesamt ergibt dies eine Deckung von 144 TK-25.000- Quadranten und damit eine Rasterfrequenz von 22,5%. Dies bedeutet eine mittlere Fundortdichte von 2,7 Fundorten pro TK-25.000- Quadrant. Diese relative Seltenheit ergibt sich aus der schweren Erfassbarkeit der Art, große Populationen wurden insgesamt selten gemeldet.

Amphibieninitiative der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

Kleingewässeranlagen sind im Rahmen der Vertragsnaturschutzprogramme in Schleswig-Holstein seit Anfang der 1980er Jahre durchgeführt worden. Die Überprüfung der Effekte Ende der 1990er Jahre ergab, dass die gefährdeten Amphibienarten darunter auch die Knoblauchkröte kaum davon profitiert haben.

2003 wurde daher ein Vorhaben zum Schutz der gefährdete Amphibienarten auf Flächen der Stiftung Naturschutz gestartet. Ziele sind folgende:

• Verhinderung des Aussterbens stark gefährdeter Arten
• Unterstützung kleiner Populationen
• Sicherung der Anhang II und IV-Arten der FFH-Richtlinie innerhalb des „natürlichen Verbreitungsgebietes“

Die Finanzierung erfolgt durch verschiedene Projekte, die über das ZAL-Programm, seit 2007 auch über ELER vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume in Schleswig-Holstein finanziert worden sind (Volumen: 2,3 Mio € für Maßnahmen ohne Flächenerwerb).

Vorgehen:

Neue Gewässer braucht das Land und daher ein neues, flexibles Verfahren:

• Auswahl der Projektgebiete, um gefährdete Populationen und Arten zu unterstützen auf Basis der LANU WINART-Daten
• Förderanträge stellen
• Maßnahmenbeschreibung erstellen in Abstimmung mit LANU und Amphi Consult
• Genehmigungsanträge mit vorzeitigem Maßnahmenbeginn stellen
• Baubeginn mit Pressetermin
• Maßnahme umsetzen durch Amphi Consult/Odense als biologische Bauleitung auf der Fläche. Dänisches Gewässeranlageverfahren praktiziert durch Lars Briggs, Kare Fog, Peer Ravn, Peer Klit und Lars Hansen:
• Analyse der Entwässerung und Herstellung von Testlöchern
• Verortung der Gewässer auf der Fläche nach Bodenaufschluss in den Testlöchern
• Testkreuze herstellen zur Definition der Uferverläufe
• Gewässer fertig stellen und Boden um die Gewässer verteilen
• Verschluss der Drainagen und Gräben
• Gewässerumriss per GPS vermessen und in GIS erfassen und Karte für Genehmigung erstellen
• Erhalt der abschließenden Genehmigung durch UNB

Für Pelobates fuscus ab 2005 durchgeführte Maßnahmen (und ab 2009 geplante)

Lebensraum-Management:

• Gewässermaßnahmen: Gewässerneuanlagen und Sanierungen: 470 Gewässer für T. cristatus, B. bombina und P. fuscus in Gewässerkomplexen: mehrere Gewässer auf einer Fläche
• Anlage von Störstellen, Verzicht auf Ansaat auf den Bodenverteilungsflächen
• Beweidung zum Offenlandmanagement mit Robustrindern als „Halboffene Weidelandschaft

Populationsmanagement: Unterstützungsaufzucht und Wiederansiedlung in neu entwickelten Naturschutzflächen mit Primärlebensraumcharakter (geplant ab 2009)

Langfristiges Landeskonzept zum Schutz der Art

Die EU hat sich das Ziel gesetzt, den Artenschwund in Europa zu stoppen und (gem Rio-Konevtion) bis zum Jahre 2010 den negativen Trend bei vielen Arten umzukehren. Dieser Vorstoß zum Erhalt der Biodiversität ist auch das zentrale Thema der FFH-Richtlinie. Diese Verpflichtung und die geplante Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes (§ 42 Abs. 4 BNatSchG-neu) führt dazu, das mit zielgerichtete Maßnahmen die Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie in einen „günstigen Erhaltungszustand“ gebracht werden, wenn eine land-, forst- und fischereiwirtschaftliche Bodennutzung weiterhin privilegiert bleiben soll. Das Land Schleswig-Holstein wird sich dieser Verpflichtung stellen und wird auch in Zukunft die Schutzbemühungen intensivieren.

Hauke Drews
Stiftung Naturschutz
Eschenbock 4
24113 Molfsee
Email: drews@sn-sh.de

Arne Drews
Landesamt für Natur und Umwelt
Hamburger Chaussee 25
24220 Flintbek
Email: adrews@lanu.landsh.de

Christoph Herden
GFN mbH
Adolfplatz 8
24105 Kiel
Email: cherden@gfnmbh.de
Programm


Email- Grußkarten ein Service von Kaulquappe.de

Anzeigen

Zaunhersteller

Neue Bücher auf herpetoshop.de


L10 Web Stats Reporter 3.15 LevelTen Hit Counter - Free Web Counters
LevelTen Web Design Company - Website Development, Flash & Graphic Designers