Eine Ursache für den Rückgang der einheimischen Amphibien wird in der großflächigen Anwendung von Pestiziden gesehen. KERSTIN GREULICH
hat sich in Ihrer Dissertation mit der Wirkung des Herbizids Isoproturon und des Insektizids Cypermethrin auf Laich und Larven von Rotbauchunke (Bombina bombina), Gelbbauchunke (Bombina variegata) und Moorfrosch (Rana arvalis) beschäftigt.
Der Eintrag der Pestizide in die Laichgewässer erfolgt über Oberflächenabflüsse, Drainagen und Sprühabdrift. Trotz Einhaltung der Maßgaben ordnungsgemäßer landwirtschaftlicher Praxis insbesondere der vorgegebenen Applikationsdistanz zum Gewässer, wurden nach der Anwendung erhöhte Pestizidkonzentrationen
in den untersuchten Gewässern gemessen.
Es konnte festgestellt werden, dass beide Pestizide von Laich und Larven absorbiert werden. Umweltrelevante Konzentrationen von Isoproturon beeinträchtigten den Schlupferfolg beim Moorfrosch und riefen bei Larven der Gelbbauchunke morphologische Schädigungen und Verhaltensänderungen hervor.
Der Vergleich der im Freiland gemessenen Pestizidkonzentrationen mit den Laboruntersuchungen zur toxischen und enzymatischen Wirkung der Pestizide macht deutlich, dass bei umwelrtelevanten Schadstoffkonzentrationen ein Gefährdungspotential für Amphibien besteht.
Zum Schutz vor Pestizideinträgen in Laichgewässer in der Agrarlandschaft wird die Anlage von Gewässerrandstreifen mit einer Mindetbreite von 20 m empfohlen.
Die Dissertationsschrift sowie 4 weitere Publikationen der Untersuchungsergebnisse sind jetzt als Band 49 der "Studien und Tagungsberichte des Landesumweltamtes" erschienen. Der Band kann zum Preis von 7,00 EUR bestellt werden, beim:
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