Reptilienschutz in der Kulturlandschaft - Schutzstrategien zum Erhalt der Arten und Lebensräume
Tagung vom 23. bis 24.09.2003 in Wuppertal
Die heimischen Reptilienarten sind vielerorts gefährdet. Nur durch Pflegemaßnahmen ist es oft möglich, die Qualität ihrer trocken-warmen Lebensräume langfristig zu sichern. Neben den naturnahen Lebensräumen wie Waldrändern oder Mooren sind es zu einem großen Teil sekundäre linienartige Lebensräume (Bahn- und Leitungstrassen, Straßenböschungen) oder exponierte Standorte (Halden, Steinbrüche), die gerne besiedelt werden.
Schutzstrategien für diese anthropogen geschaffenen Ersatzlebensräume erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen Naturschützern und Nutzergruppen wie Bahn, Energieversorgungsunternehmen, Straßenbauämtern etc. Auf der Veranstaltung werden Schutzmaßnahmen (Biotopverbundplanungen, Pflegekonzepte und -erfolge) sowie Modelle der Kooperation von Naturschutz und Nutzergruppen zum Erhalt der heimischen Reptilienarten vorgestellt.
In der Stadt Wuppertal wurden zahlreiche Erkenntnisse im Rahmen von Reptilienschutzprojekten gewonnen, z.B. im Schlingnatterprojekt „Marscheider Wald“ oder im vierjährigen Projekt „Biotopverbund für Reptilienhabitate“, einer systematischen Kartierung der trocken-warmen Reptilienlebensräume im Stadtgebiet. Darüber hinaus besteht ein großes ehrenamtliches Engagement von Naturschützern, deren Erkenntnisse ebenfalls wertvolle Informationen für den Reptilienschutz sind (Freilanduntersuchungen an Ringelnattern, Straßenböschungspflege für Zauneidechsen, Biotoppflege für die Schlingnatter).
Außer der Vorstellung der Ergebnisse dieser überregional bedeutsamen Schutzprojekte und -konzepte sind weitere Vorträge zu Schutzprojekten aus anderen Regionen, zur Ökologie und Artenkenntnis, zu erfolgversprechenden Kartierungsmethoden (z.B. mittels „Schlangenbrett“) und zu planungsrelevanten Aspekten und Untersuchungen vorgesehen. Auf einer Exkursion in verschiedene Lebensräume des Bergischen Landes werden am zweiten Tag der Tagung Erfassungsmethoden, Pflegemaßnahmen und Schutzkonzepte vorgestellt.
Programm und Anmeldeformular unter: www.amphibienschutz.de/veranstaltungskalender.htm