Mit dem Mailing 14/2005 wurde von Gregor Klaus nach Informationen zu "Negativen Auswirkungen der Lichtverschmutzung auf Amphibien?" gefragt. Hier die Zusammenfassung zu diesem Thema:
Besonders bekannt sind die Auswirkungen von künstlichem Licht auf Meeresschildkröten. Die nachts am Strand schlüpfenden Tiere orientieren sich durch visuelle Reize in Richtung Meer. Vor allem die Helligkeit des Meeres – verursacht durch das reflektierende Mond- und Sternenlicht – zieht die Jungtiere in das für sie lebenswichtige Wasser. Weil die Tiere instinktiv in die hellste Richtung laufen, kann künstliches Licht auf der Landseite des Strandes zu einer tödlichen Falle werden. An manchen Stränden in Florida werden 95 Prozent der Jungtiere fehlgeleitet.
Die praktisch ausschliesslich nachtaktiven Amphibien reagieren sehr unterschiedlich auf nächtliches Kunstlicht. Untersuchungen und Beobachtungen aus Amerika und Mitteleuropa haben gezeigt, dass einige Arten von Lichtquellen angezogen werden. Dazu gehört beispielsweise die Erdkröte. Zwar finden die Tiere in der Nähe von Kunstlicht mehr Nahrung, die Amphibien werden aber auch ihrerseits zu einer leichten Beute ihrer Feinde. Es gibt Beobachtungen, dass kleinere Amphibienarten, die Lichtquellen zur Nahrungssuche aufgesucht haben, von grösseren Amphibienarten gefressen wurden. Auch hell erleuchtete Strassen locken Frösche und Kröten an oder lassen Amphibien die für sie gefährliche Zone nur langsam überqueren, was zu hohen Verlusten unter den Amphibien führen kann. Es wurde zudem beobachtet, dass Frösche in Teichen, an denen keine natürlichen Lichtverhältnisse herrschen, erst spät am Abend aktiv werden und nur beschränkt Rufen. Dies könnte negative Auswirkungen auf die Nahrungsaufnahme und das Fortpflanzungsverhalten haben. Scheinwerfer von Autos, die auf Gewässer leuchten, führen dazu, dass Frösche für kurze Zeit aufhören zu rufen.