Der NABU-Landesverband Baden-Württemberg hat eine neue Broschüre herausgegeben.
Jährlich werden in die fischereilich genutzten Gewässer Deutschlands viele Millionen Jungfische eingesetzt. Die Angler und Berufsfischer tun dies in der Hoffnung, dass die besetzten Fischarten in den Gewässern erhalten bleiben und das Fangergebnis verbessern. In zahlreichen Studien sieht die Bilanz des Fischbesatzes allerdings äußerst ernüchternd aus.
Das zeigt die NABU-Literaturstudie durch den Fischerei- Sachverständigen Uwe Weibel. So ist eine ertragssteigernde Wirkung durch Fischbesatz nicht feststellbar. Statt dessen birgt das Ausbringen von Millionen von Fischen vielfältige Gefahren für das Ökosystem „Gewässer“.
Eine der stärksten Bedrohungen erfahren dabei die Fischarten selbst, denen eigentlich durch den Besatz geholfen werden sollte. Ihnen droht die Gefahr der genetischen Vereinheitlichung, wobei eine Vielfalt von gewässerspezifischen Varianten und Ökotypen verloren geht.
Die neue NABU-Broschüre „Fischbesatz – sinnvoll oder schädlich“ fasst die Ergebnisse der Studie zusammen. Der NABU empfiehlt, auf Fischbesatz in Fließgewässern und naturnahen Stillgewässern grundsätzlich zu verzichten und die Fischerei auf der Grundlage von ökologischen Bewirtschaftungsplänen durchzuführen. Gemeinsam mit Anglern will der NABU durch den naturnahen Ausbau von Gewässern, die Beseitigung von Wanderhindernissen und die Vermehrung der Überschwemmungsgebiete den Fischen helfen.
Bezug der Broschüre bei:
NABU Baden-Württemberg
Tübinger Straße 15
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Tel. 07 11-9 66 72-0
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