Mailing 13/2003 vom 21.03.2003

Reptilien im Lechtal – Artenvielfalt erhalten und fördern

Neu erschienen sind zwei Faltblätter des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege (DVL) zur Kreuzotter und Schlingnatter im Lechtal. Unter dem Motto „Ein Baustein für den Biotopverbund – Artenvielfalt erhalten und fördern“ geben die reich bebilderten Broschüren Auskunft zu Schutzmaßnahmen und Lebensraum dieser nun zwei Jahre intensiv untersuchten Reptilienarten im Lechtal. Im Rahmen des Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens „Reptilienlebensraum Lechtal“ förderte das Bundesamt für Naturschutz dieses Artenschutzprojekt zu unseren heimischen Kriechtieren.

Jetzt, in der kalten Jahreszeit, befinden sich die Reptilien in frostsicheren Verstecken, beispielsweise Mauerfugen, Erd- und Mauselöchern und halten dort ihre Winterruhe bis ins sonnige Frühjahr. So kommt es nicht selten vor, dass sich Kreuzottern gemeinsam mit ihren nahen Verwandten – sowohl Ringelnattern als auch Eidechsen – im selben Überwinterungsquartier einfinden.

Oft fehlen jedoch gut geeignete Überwinterungsstätten im Reptilienrevier, stellte der Deutsche Verband für Landschaftspflege in seinen Untersuchungen im „Reptilienlebensraum Lechtal“ fest. Um Abhilfe zu schaffen, schlägt der DVL die Neuanlage von Steinhaufen und Wurzelstöcken im Übergang zum Waldrand und auf den Deichen und Dämmen des Lechs vor. Der Steinhaufen muss tief in den Boden eingelassen sein, nur so wird er für die Reptilien zu einem frostfreien Unterschlupf während der Wintermonate. Im Sommer erfüllen diese Kleinstrukturen weitere überlebenswichtige Funktionen, indem sich die Kriechtiere hier gut aufwärmen und unmittelbar beim Sonnenbadeplatz ein Versteck finden können.

Umfragen in Augsburg und entlang des Lechs haben gezeigt, dass auch heute noch übertriebene Ängste zur Gefährlichkeit und Giftwirkung dieser scheuen und gefährdeten Kriechtiere kursieren. Von den drei im Lechtal vorkommenden Arten ist nur eine giftig – die Kreuzotter. Tatsache ist aber auch, dass eine Kreuzotter nie willkürlich einen Menschen angreift. Sie beißt nur zu, wenn sie beträchtlich gereizt, getreten oder bedroht wird. Oftmals sind also Unkenntnis über das Verhalten und den Lebensraum der Tiere Ursache für deren Ablehnung und Verfolgung. Insbesondere die Kreuzotter ist heutzutage darauf angewiesen, dass der Mensch sich um ihren Erhalt kümmert. Ausführliche Bestimmungsmerkmale zur Kreuzotter und Schlingnatter und Interessantes zur Lebensweise der ledrigen Tiere im Lechtal können Sie in der Faltblattserie des DVL erfahren.

Die Faltblattserie kann gegen Erstattung der Porto- und Versandkosten kostenlos beim DVL bestellt werden. Ihre Bestellung richten Sie bitte an: e-mail: bestellung@lpv.de , Stichwort Reptilienfaltblätter oder an: Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL), Feuchtwanger Straße 38, D-91522 Ansbach, Tel: 0981/4653-3540, Fax: 0981/4653-3550, Internet: http://www.lpv.de

Quelle: DLV-Pressemitteilung