Mailing 13/2001 vom 09.03.2001

Geeignete Standorte für die Wiederansiedlung der Europäischen Sumpfschildkröte in der Wetterau gesucht

Frankfurt/Offenbach (BUND) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sucht geeignete Standorte für die Wiederansiedlung der Europäischen Sumpfschildkröte in der Wetterau.

Der Butzbacher Geograph Matthias Gall wurde beauftragt, die Biotope zwischen Frankfurt, Hungen, Nidda und Büdingen zu erkunden. Ab 2001 sollen die ersten im Frankfurter Zoo nachgezüchteten kleinen Panzerträger ausgewildert werden.
Sie steht europaweit ganz oben auf der Liste der gefährdeten Tierarten, die europäische Sumpf­schildkröte »Emys orbicularis«. Nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) der Europäischen Union gilt sie als besonders schützenswert und wird in den Anhängen II und IV der Richtlinie besonders gewürdigt. Hessen trägt hier eine besondere Verantwortung, den die Art war hier ehemals beheimatet und vor allem in den hessischen Auelandschaften weit verbreitet. Heute sind die hessischen Bestände bis auf wenige zerstreute Restexemplare ausgestorben.

Mit der Wiederansiedlung der Europäischen Sumpfschildkröte in Hessen hat sich der Bund für Um­welt und Naturschutz Deutschland (BUND) für die nächsten Jahre ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Um dem nächsten Etappenziel des Artenschutzprojektes näher zu kommen, hat der BUND jetzt den Butzbacher Dipl. Geographen Matthias Gall beauftragt, die Gewässersysteme von Nidda, Nidder, Horloff und Wetter und die Teiche, Tümpel und Stillgewässer der Wetterau aus Schildkrötensicht zu untersuchen und zu bewerten.

Doch nicht nur die Wasserlebensräume müssen stimmen. Entscheidend wird sein, ob auch geeig­nete Eiablageplätze in Gewässernähe vorhanden sind. Sumpfschildkröten suchen zur Eiabablage im Frühsommer Mager- und Trockenrasen auf. Hier brütet die Sonne die Gelege aus. Die Weibchen legen zumeist in den Nachtstunden ihre Einer in den trockenen Boden. Um eine Grube in die oft steinharten Rasen zu graben, bringen die Tiere ihren eigenen Wasservorrat zum Anfeuchten mit. Bislang finanziert sich das Artenschutzprojekt Sumpfschildkröte des BUND und seiner Koopera­tionspartner ausschließlich aus Spenden und Patenschaften. Nach dem Motto »Kröten für die Kröten« erbittet der BUND weitere Spenden, um das Projekt erfolgreich fortsetzen zu können.

BUND-Spendenkonto: Stichwort »Sumpfschildkröte«
Frankfurter Sparkasse
BLZ 500 502 01
Konto-Nr. 138 461

Weitere Informationen unter http://www.bund.net/offenbach/